Uniform der Schnellen Raumverbände

Anlässlich Edwins Science-Fiction-Party 2006 wollte ich mir mal ein SciFi-Kostüm zulegen, das nichts mit Star Wars zu tun hatte. Meine Wahl fiel auf eine Uniform aus der Kult-Serie Raumpatrouille Orion von 1966. Zur Einstimmung hier mal ein Screenshot...

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SchnittmusterPate für mein Kostüm stand die Uniform von Helga Legrell. Erst ging ich davon aus, dass die Uniform aus einem Rock, einem Shirt und einer Jacke bestünde, aber auf den Bilder ist eindeutig zu erkennen, dass es sich um ein Kleid und eine Jacke handelt. Ferner kann man sehen, dass die verwendeten Stoffe für das Unterkleid und die Uniform-Jacke unterschiedlich sind. Daher kaufte ich für das Kleid einen Stretch-Stoff und für die Jacke ein etwas festeres Kunstfaser-Gewebe.
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Da Ärmel immer ein Wagnis sind und man dank der Jacke nicht explizit sehen kann, ob das Kleid Ärmel hat oder nicht, entschied ich mich dafür die Ärmel wegzulassen und nahm einen Stretch-Rock und ein Ärmelloses Shirt als "Schnittmuster-Vorlage".

Dann wurde alles auf der Kleiderpuppe zusammengesteckt. Leider haben mir die Nähte dank den besonderen Eigenschaften des Stretchstoffs den letzten Nerv geraubt und ich brauchte nur für die Seitennähte einen ganze Tag... Gut, dass die Nähte innen sind, so dass sie niemand sehen kann.

Für die Ärmel-Ausschnitte habe ich dann nach einigem Stöbern in Internet-Foren Schrägband für mich entdeckt. Kannte ich so in der fertigen Form noch nicht, habe mir das vorher irgendwie immer selbst gebastelt.

Im Internet fand ich dann auch den Tipp, bei Stretchstoffen einfach Backpapier oder Butterbrotspapier mit zu vernähen, das man dann nachher abreißen kann. Es ließ sich auch wirklich besser nähen, wie man hier am Stehkragen sieht, aber leider war das Backpapier so reißfest, dass ich die Naht beim Entfernen ein wenig in Mitleidenschaft gezogen habe...

Naja, mit viel Improvisieren war das Kleid dann fertig, allerdings musste ich mit Entsetzen eine Laufmasche hinten vom Hals ab abwärts entdecken, die sich nur leidlich mit Nagellack im Zaun halten läßt. Ich wäre besser gekommen, hätte ich hinten ein kleines Loch und einen Knopf zum Schließen des Kragens angebracht und mich nicht für die simple "Rollkragen-Variante" entschieden.


Die Uniform-Jacke wurde natürlich wieder mit einem Mareike-typischen "Schnittmuster" begonnen. Da die Jacke ja auch recht enganliegend sitzt, musste ein langärmeliges Shirt als Grundform herhalten. Natürlich musste vorne die überlappende Klappe mit bedacht werden.

Erfreut konnte ich beim provisorischen Feststecken auf der Schneiderpuppe feststellen, dass alles wirklich so funktionierte, wie ich mir das gedacht hatte.

Nachdem meine letzten Ärmel-Versuche immer in einem kleinen Desaster geendet hatten, suchte ich sehr lange nach einer geeigneten Ärmel-Form und fand zum Glück genau die passende. Die Ärmel passten perfekt.Da ich alles ohne Innenfutter genäht hatte, musste ich aber noch für die umgeschlaggenen "Klappen" der Jacke quasi ein Innenfutter rein nähen und war dann auch endlich fertig.

Ärmel jacke1 komplett


Das Rangabzeichen wurde aus einer Metallschiene, die mit einem schwarzen Edding verziert wurde und mit einer angeklebten Sicherheitsnadel in eine Brosche umfunktioniert wurde, improvisiert. Und da ich schwarze Stiefel bereits besaß, war das einzige Problem nur noch die Frisur...

perrücke
Ohne zum Friseur zu gehen, blieb mir da nur eine Perrücke. Meine Wahl fiel auf das Modell "Foxy", das eigentlich nur ein ganz normaler Pagekopf ist, den ich am Hinterkopf dann ein wenig auftoupiert habe. Natürlich ließ sich die Frisur leider nicht so hoch wie im Original auftürmen, da die Perrücke am Hinterkopf nur mit dem notwendigsten "bestückt" ist. Vielleicht finde ich in der nächsten Karnevals-Saison ja eine bessere Alternative.


Und hier dann noch ein Eindruck vom fertigen Kostüm: